Ganz ehrlich – die meisten von uns wissen nichts Genaues über den Schwerbehinderten-Status. Dabei ist die erste Frage eigentlich gar nicht, was Du in diesem Fall alles in Anspruch nehmen darfst. Die wichtigste ist vielmehr, ob Du überhaupt als schwerbehindert gelten möchtest.
Beginnen wir aber erst mal mit ein paar rechtlichen Details: Laut Sozialgesetzbuch sind Menschen behindert, „die körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate hindern können.“1 Was sich im Amtsdeutsch sehr allgemein und trocken anhören mag, ist jedoch oft eine sehr emotionale Entscheidung: Legst Du generell Wert auf den Status der Schwerbehinderung? Viele Menschen fürchten als Folge eventuelle soziale Ausgrenzung – sei es im privaten Umfeld oder am Arbeitsplatz.
Leider sind diese Bedenken nicht gänzlich unbegründet. Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen erleben in unserer Gesellschaft häufig Diskriminierung. Und auch viele Unternehmen kommen ihrer gesetzlichen Verpflichtung nicht nach, bei der Einstellung schwerbehinderte Bewerber:innen entsprechend zu berücksichtigen.
Der Abschluss einer Lebens- oder privaten Krankenversicherung kann unter Umständen ebenfalls problematisch sein, da viele Anbieter von Risikoversicherungen den Antrag schwerbehinderter Kund:innen ablehnen oder zumindest schlechtere Konditionen offerieren.
Andererseits kann eine anerkannte Schwerbehinderung durchaus Vorteile haben. Nicht umsonst spricht man in diesem Zusammenhang von „Nachteilsausgleichen“. Das bedeutet, für die Betreffenden gelten eine Reihe besonderer gesetzlicher Regelungen in Job und Alltag. Daher wird auch Menschen mit Diabetes oft zu einem Schwerbehindertenausweis geraten.
Du siehst: Es gibt ganz klare Gründe für und gegen einen Schwerbehinderten-Status. Generell bedarf es natürlich zunächst Deiner persönlichen Abwägung. Triff Deine Entscheidung also ganz bewusst und in Ruhe. Im Folgenden haben wir für Dich einige Informationen zur Orientierung zusammengefasst.
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