ERNÄHRUNGSTIPPS

DIÄT UND DIABETES: WAS IST DRAN?

Hilft eine Gewichtsabnahme gegen meinen Diabetes? Welche Diät ist sinnvoll? Darf ich als Mensch mit Diabetes einfach so meine Ernährung umstellen? Wir zeigen im #Faktencheck, worauf es ankommt und was Sie besonders beachten sollten...

#FETTGEWEBE IST DER FEIND VON INSULIN

Insulin regelt den Zuckerstoffwechsel. Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes ist genau das aus dem Gleichgewicht geraten, man spricht dann von einer Insulinresistenz: Weniger Zucker wird in die Zellen transportiert, der Zuckerspiegel ist dadurch permanent erhöht. Neben genetischen Veranlagungen ist Übergewicht der Hauptgrund für die Insulinresistenz und somit für Typ-2-Diabetes.

#BAUCHFETT KANN GEFÄHRLICH WERDEN

Zu viel Fettgewebe kann nicht nur zum Ballast werden, sondern setzt auch viele negative Prozesse in Gang. Vor allem Bauchfett fördert die Insulinresistenz, weil es unter anderem Hormone ausschüttet, die die Insulinempfindlichkeit der Zellen beeinflussen.

#ABNEHMEN HILFT BEI DIABETES – UND BEI „DOPPELDIABETES“

Das ist Fakt: Übergewicht ist die Hauptursache für Typ-2-Diabetes. Wer seine Kilos in den Griff bekommt, wird mit sinkenden Zuckerwerten belohnt. Auch für übergewichtige Menschen mit Typ-1-Diabetes ist eine Abnahme sinnvoll: Die sogenannte „Doppeldiabetes“ – Übergewicht plus Typ-1-Diabetes – führt zu Blutzuckerschwankungen und steigendem Insulinbedarf.

#GEWICHTSREDUKTION SENKT RISIKEN

Bluthochdruck, Herz- und Gefäßerkrankungen – Menschen mit Diabetes sind dafür besonders anfällig. Wenn die Kilos purzeln, verringert sich auch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall und auch die Blutdruckwerte können sich verbessern.

#TREND-DIÄTEN SIND KEINE DAUERLÖSUNG

Intervallfasten, Low Carb, Low Fat, Keto, Atkins, Formula-Diäten – die Liste der meist kurzfristigen Trenddiäten ist lang. Manche sollen wahre Wunder bewirken, wie rasanten Gewichtsverlust in kurzer Zeit oder nachhaltige Verbesserung der Gesundheit. Doch radikale Diäten sind besonders für Menschen mit Typ-1-Diabetes kritisch, weil der Stoffwechsel plötzliche Umstellungen schlechter verkraftet als bei gesunden Menschen. Langfristig hilft nur eine Ernährungsumstellung.

#ANDERS LEBEN STATT VERZICHTEN

Die Formel ist eigentlich ganz einfach: gesünder leben, also weniger fett- und kalorienreich essen und sich mehr bewegen – denn wer mehr Kalorien verbrennt als er aufnimmt, reduziert langfristig sein Gewicht.

#ABNEHMEN MIT BAUCHGEFÜHL

Jeder Mensch ist so einzigartig wie sein Geschmack. Keine Ernährungsform passt für jeden. Diabetes-Fachkreise sind davon überzeugt, dass es kein Ernährungsmuster gibt, das für Menschen mit Diabetes gleichermaßen geeignet ist. Essen soll vor allem Genuss bereiten und satt machen – und so zum langfristigen Abnehmerfolg führen.

#OHNE VERBOTE GENIESSEN

Zu viele Verbote frustrieren auf Dauer – und Frust kann zu Frustessen führen. Überlegen Sie lieber, wo Sie Tag für Tag Kalorien einsparen können, statt rigoros Lieblingsspeisen zu streichen. Zuckerfreie Haferflocken mit frischem Obst und Joghurt am Morgen statt Salamibrötchen vom Bäcker. Öfter mal die Limo mit Wasser und frischen Zitronenscheiben ersetzen. Oder generell am Abend Lebensmittel zu sich nehmen, die weniger Energie enthalten wie Gemüse, Vollkornprodukte, Hühnchen und magerer Fisch.

#WENIGER KOHLENHYDRATE, MEHR ERFOLG

Wenn wir weniger Kohlenhydrate zu uns nehmen, ist der Insulinbedarf geringer. Unser Körper schaltet nach und nach – bei niedrigem Insulinspiegel im Blut – auf Fettverbrennung um. Für Menschen mit Typ-2-Diabetes kann also eine Ernährung mit weniger Kohlenhydraten durchaus eine Option sein. Bitte beachten Sie dabei: Die Deutsche Diabetes Gesellschaft empfiehlt, keinen Hauptnährstoff dauerhaft zu begrenzen, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.

#AUF BALLASTSTOFFE SETZEN

Viel wichtiger als die Menge sind die Eigenschaften von kohlenhydratreichen Lebensmitteln. Hier sollte man auf Lebensmittel mit komplexen Kohlenhydraten achten, dazu zählen zum Beispiel frisches Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Diese Lebensmittel sind zudem reich an wertvollen Ballaststoffen, die dafür sorgen, dass der Glukosewert langsamer ansteigt.

#VOR JEDER ERNÄHRUNGSUMSTELLUNG MIT DEM ARZT SPRECHEN

Sprechen Sie im Vorfeld mit Ihrem Arzt über Ihre Ziele. Eventuell muss Ihre Therapie angepasst werden, um Unterzuckerungen zu verhindern. Bei Gewichtsveränderungen wird in der Regel die Medikamenten- und Insulindosis angepasst.

#KRANKENKASSEN KÖNNEN DIE KOSTEN FÜR DIE ERNÄHRUNGSBERATUNG ÜBERNEHMEN

Lassen Sie sich beraten! Die Kosten für eine Ernährungsberatung können von der Krankenkasse übernommen oder bezuschusst werden. Dafür brauchen Sie eine ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung. Sprechen Sie vorher mit Ihrer Krankenkasse und mit Ihrer Ernährungsberaterin oder Ihrem Ernährungsberater.

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